Oberkirchenrat Prof. Mag. Johann Jakob Wolfer - |
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Karitativ |
Die
karitativen Tätigkeiten von Jakob Wolfer waren untrennbar
mit seinem Beruf und seiner Berufung verbunden. Seine
Kraft und sein unermüdliches Streben hat er aus tiefen
Glauben geschöpft und in der schweren Zeit seiner
Kindheit und Jugend aufgebaut.
Durch seine Liebe zu seiner Arbeit hat er sich weit über
das vorgeschriebene Mass eingesetzt.
Eine
schöne Geschichte ist unter: "Wunderbare
Erlebnisse" nachzulesen.
Diese Geschichte zeigt deutlich sein Motto "Tue gutes,
dann wird dir gutes getan"
Im
Besonderen zu erwähnen wären auch die Hilfsaktionen
nach 1945.
Die
grosse Zahl an ehrenamtlichen
Tätigkeiten macht seinen Einsatz deutlich. Jakob Wolfer hat sich übrigens nichteinmal die Fahrtkosten
ersetzen lassen! Obwohl er als Pfarrer und späterer
Oberkirchenrat über ein bescheidenes Einkommen verfügte.
Gäbe es doch mehr von diesen besonderen Menschen
unter uns!
Hilfsaktionen nach 1945.
Ende
1945 setzten allmählich die Hilfsaktionen mit Lebensmitteln,
Bekleidung und Medikamenten aus dem Ausland ein, vor allem
aus Amerika, Schweden, Holland, Norwegen, Dänemark
und besonders aus der Schweiz.
Alle
diese Aktionen und die Kinderverschickung in die Schweiz
führte ich in Währing (meine Gemeinde war damals
mit 22.000 Seelen die grösste Österreichs) durch;
und das Jahre lang.
In
der alten Lutherstube im Kellerraum des Pfarramtes wurde
eine Küche eingerichtet und durch viele Monate hindurch
erhielten zahlreiche Gemeindemitglieder eine markenfreie
Malzeit. Die Lebensmittel dazu lieferte das durch Superintendenten
Taar ins Leben gerufene "Evangelische Hilfswerk in
Österreich", das Gaben aus den Ausland und Inland
an die Gemeinden verteilt. 200 Menschen assen täglich
bei uns zu Mittag und als noch die Kinderspeisung dazu
kam, waren es 500 Menschen täglich, denen damit in
grosser Art entscheidend geholfen wurde. Im Jahr 1947
zum Beispiel haben wir in unserer Gemeinde 71.150 Mittags-
und Abendspeisungsportionen ausgeteilt, 1250 Personen
mit Kleiderspenden bedacht und 506 Kinder in die Schweiz,
nach Holland oder aufs Land geschickt.
11.181 Karteikarten für diese Aktionen wurden in
einem Jahr von mir ausgestellt, also rein büromässig
eine Riesenarbeit, die ich neben der anderen pfarramtlichen
Arbeit zu leisten hatte. Und eine verantwortungsvolle,
denn es durfte niemand benachteiligt werden.
Die Küchen-Chefin war Hildes Mutter (Anna
Schwarz), die mit ihren beiden Helferinnen Grossartiges
leistete.
Die
Paket- und Kleideraktionen gingen dann noch jahrelang
weiter. Viele Hunderte von Lebensmittelpaketen konnten
jährlich an die Gemeindemitglieder ausgegeben werden
und zahlreichen Menschen mit Bekleidungssachen geholfen
werden.
Rund
zehn Jahre war ich mit dieser Fürsorgearbeit sehr
beschäftigt.
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